Ausflug in den Wald

Heute war wieder Frühaufstehen angesagt! Ohne Morgenessen zogen wir mit gepacktem Auto los und trafen unser „Führer“ um ca. 9.00 Uhr beim „parque de Colon“. Hier in Baracoa, so glaubt man, sei Kolumbus als erstes an Land gekommen. Böse Zungen behaupten aber was anderes🤫. Auf jedenfall war Baracoa die erste Stadt Kubas und früher auch die wichtigste, dann wurde es Santiago und nun ist es La Habana!
Anyway, wir trafen da José und einen Kollegen und liefen, beladen mit Brötchen und Wasser, los in Richtung der Höhle. Es lagen etwas mehr als eine Stunde Weg vor uns!

Zuerst liefen wir dem Strand entlang welcher aus schwarzem Sand und Kies bestand und auch „playa negra“ genannt wird. Dann überquerten wir einen Holzsteg welcher über den „Rio del miel“ (Honigfluss) führte.

Beim überqueren kam ich mir wie Indiana-Jones vor….

War schon etwas ungehäuerlich… aber man wäre ja nur einen Meter ins Wasser gefallen😀 Durch ein ganz kleines Fischerdörfchen ging es dann weiter. Dort stärkten wir uns noch kurz mit einem Guarapo (Zuckerrohr-Saft) und dann ging es unter der brennenden Sonne bergaufwärts!!

Als wir etwa in der Mitte waren, bot sich uns eine bezaubernde Aussicht auf Landschaft im Flachland, es sei der Lieblingsausblick von José!

Weiter nach oben und dann flach einem Weg entlang von Bananen-Palmen, Kaffee -und Cacao-Bäumen und vielen anderen Bäumen und Sträucher mit Früchten, es gab alles was man sich vorstellen kann wie im „Schlaraffenland“, wir sahen das Paradis😍!!! Dies waren alles Grundstücke von Bauern welche dort in Hütten wohnen. Bei einem Haus gingen wir dann zwischen dam Garten durch bis wir an eine Klippe kamen. Dort stiegen wir einen kleinen Weg über ehemalige Korallenriffe (die Steine waren ganz, ganz früher mal Korallenriffe als das Meer noch etliche Meter höher war… ist meine Schlussfolgerung, keine Ahnung wie sonst Korallenriffe da hin kommen sollen) steil den Berg hinunter. Die Kubaner ganz locker in ihren Flip-Flops, die Schweizer nicht ganz so locker aber trotzdem mit etwas Übung und auch die Deutschen meisterten diesen Abstieg gut, wir waren auf jedenfall noch 7 Leute als wir unten ankamen😅!

Unten gings dann weiter durch Dschungel ähnlichen Wald. Wir überquerten einen Zaun was eigentlich verboten wäre und der auch durch Kakteen geschützt ist, diese konnte man jedoch gut entfernen um rüber zu steigen. Noch etwas Waldweg, dann kurz klettern und wir waren zwei Meter höher unter einem Felsvorsprung, es war wie eine offene Höhle:

Hier staunt Judi gerade und Nicole ist auch mit fotographieren beschäftigt😀

Nach einer kurzen Strecke mit viel Aufmerksamkeit auf den eigenen Kopf ging es wieder runter und schon bald darauf standen wir vor der Wasserhöhle! Die Höhle seht ihr im Titelbild des Beitrags, wir stiegen ein paar Meter über Steine runter und standen dann vor einem natürlichen Pool!!

Es war so geil, wiederum glasklares Wasser und etwa einen Meter breit und im Ganzen wohl ca. 4 Meter lang war das natürliche Becken. Der eine Kubaner sprang dann mit einem Köpfler samt Hose rein!
Wir entledigten uns von den Kleidern, die Männer bis auf Shorts, die Frauen waren da etwas zurückhaltender… und wir erfrischten uns im angenehm kühlen Wasser der Grotte! Das Becken wird von einer Quelle gespiesen und die Kubaner meinten am Morgenfrüh kann man es trinken, gegen Nachmittag wenn schon viele Leute sich erfrischt haben ist es nicht mehr so ratsam😀
Als wir aus dem Wasser kamen und uns bei der Öffnung in die Sonne stellten fingen wir nach einer halben Minute an zu dampfen! Es sah so geil aus, man stand da und der ganze Körper dampfte, ein sehr geiles Erlebnis diese Höhle!!

Getrocknet und wieder angezogen gings zurück durch den Dschungel, den Felsen hinauf und dann in der brennenden Sonne zurück über den Holzsteg bis in die Stadt!

Auf dem Rückweg holte uns der eine Kubaner, der war glaube ich Bauer, ein Trink-Kokosnuss runter.
Er stieg locker wie ein Affe die Palme hoch und holte sieben Nüsse runter, dann machte er mit Nicols „schweizer Taschenmesser“ die Cocos auf und auf dem zweiten Bild seht ihr Jenny beim trinken😀

Es war eine geile, sehr naturverbundene Erfrischung und wir waren alle fasziniert von diesem Schauspiel und freuten uns auch über das Kokoswasser!

In der Stadt hatten die meisten Hunger und wir stärkten uns mit „pan con tomate“ (Brot mit Tomaten) und Jenny mit einer Pizza. Wir erkundeten uns bei Cubatour ob es möglich ist im „parque nacional Alejander Humboldt“ zu übernachten, der Lonly Planet Reiseführer empfahl dies😉! Es ist jedoch nicht möglich, ich glaube sie sind gerade am reparieren wie uns unser kubanischer „Führer“ sagte.
Später trafen wir die beiden dann nochmals im Park, sie holten für uns eine Flasche frischen Honig, diesen möchte ich dann Carmina und José Luis schenken, Nicole wollte etwas für Murphi und Jenny ebenfalls für ihre Gastmutter in Habana! Sie wollten am liebsten statt Geld irgendetwas tauschen, ein T-Shirt oder so… wir hatten aber alle nur das nötigste dabei und mussten damit noch fast eine Woche auskommen drum gaben wir ihnen dann halt doch einfach Geld.

Danach wieder alle ins Auto und los in richtung Moa, grobe Richtung war Holguín. Dani fuhr die anfangs ziemlich bedürftige Strasse welche sich dann aber besserte bis nach Moa. Als wir dort ankamen war es schon dunkel. Diese Stadt gibt es glaube ich nur weil es dort Nickel gibt und aus diesem Grund ist sie auch hässlich, es stank überall, die Luft war verpestet durch all diese Fabriken und auch sonst war sie nicht schön. Wir wollten zuerst dort für eine Nacht bleiben, aber es hatte natürlich kein Casa, drum stärkten wir uns mit Cafe und Sandwiches und fuhren dann weiter bis nach Mayari um zu übernachten.
Die Fahrt in der Nacht ist eigentlich gar nicht so schlimm wie einem alle gesagt haben. Man muss sich einfach gut konzentrieren da halt mal eine Kuh oder ein Auto ohne Licht oder ein Fussgänger auf der Strasse sind aber sonst ging es gut, die Strasse war auch mehr oder weniger durchgehend geteert und Schlaglochfrei😀!

In Mayari hatten wir Glück und konnten alle in einem Casa übernachten, natürlich ilegal😉! Das Casa hatte ein rotes Zeichen was heisst das dort Kubaner eine Unterkunft kriegen können, Touristen dürfen aber offiziell nur bei Häuser mit einem blauen Zeichen übernachten. Wir waren alle zusammen fix und fertig vom wandern am Morgen und von der Fahrt bis in die Nacht hinein!


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